HSE - Markt- und Messeplatz

Instrumente für die Gefährdungsbeurteilung in der professionellen Pflege


Urheber:in:
BAuA



zitiert von/aus:

R. Zeibig, M. Stier, U. Rösler: Instrumente für die Gefährdungsbeurteilung in der professionellen Pflege.  in: baua: Bericht kompakt, 1. Auflage. Dortmund: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 2023. Seiten 4, PDF-Datei, DOI: 10.21934/baua:berichtkompakt20230620 Artikel “Instrumente für die Gefährdungsbeurteilung in der professionellen Pflege” Herunterladen (PDF, 206 KB, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm) …

Die Gefährdungsbeurteilung zur Bewertung von Arbeitsbedingungen und für die Ableitung betrieblicher Arbeitsgestaltungsmaßnahmen ist nach Arbeitsschutzgesetz vorgeschrieben. Eine Recherche, Online-Abfrage sowie Diskussion mit Arbeitsschutzakteuren aus Bund, Ländern und der Unfallversicherungsträger im Rahmen der Konzertierten Aktion Pflege (KAP) hat gezeigt, dass das Angebot an Instrumenten für die professionelle Pflege umfangreich ist. In Teilen besteht Weiterentwicklungsbedarf.

[…]

Nachdem im Jahr 2020 seitens BGW und BAuA die in beiden Häusern vorhandenen Instrumente zur Gefährdungsbeurteilung ermittelt worden waren, nach paralleler Online­Recherche vorhandener Instrumente bei den Arbeitsschutzverwaltungen der Länder, den Unfallkassen und der DGUV, nach der Befragung der beteiligten Akteure zu vorhandenen Instrumenten und nach der Durchführung eines Bewertungsworkshops wurden die daraus gewonnenen Erkenntnisse wie oben dargestellt ausgewertet.

Es ist festzuhalten: Von den Präventionsdiensten der Unfallversicherungsträger, der DGUV, von den Arbeitsschutzverwaltungen der Länder und der BAuA wurden insgesamt 19 Instrumente zur Gefährdungsbeurteilung in der Pflege benannt. Das Angebot an geeigneten Instrumenten zur Gefährdungsbeurteilung in der Pflege wird als ausreichend und als ganz oder teilweise für Kleinbetriebe geeignet bewertet. Weiterentwicklungsbedarf wird insbesondere in den folgenden Punkten gesehen: Die Anwendung der Instrumente sollte noch nutzungsfreundlicher werden (z. B. stärkere Anleitung, Komplexitätsreduktion, modulartiges Vorgehen anbieten); die Instrumente sollten noch stärker die Entwicklung, Umsetzung und Reflexion betrieblicher Maßnahmen unterstützen und die Bekanntmachung der vorhandenen Instrumente, verbunden mit der Vermittlung von Informationen zu deren Handhabbarkeit in der betrieblichen Praxis, sollte vorangetrieben werden (z. B. gesondertes Informationsangebot zu den Instrumenten, gemeinsames Informieren durch die beteiligten Akteursgruppen). Ein Bedarf an Neuentwicklungen von Instrumenten für die Gefährdungsbeurteilung in der professionellen Pflege lässt sich aus den Ergebnissen der Abfrage sowie des Bewertungsworkshops nicht ableiten.

Insgesamt stehen aktuell 19 Instrumente / Hilfestellungen  für die Gefährdungsbeurteilung für die Tätigkeiten in der Pflege zur Verfügung:

  • Software­4.0­-Handlungshilfe Gefährdungsbeurteilung der UK des Saarlandes (ASV Saarland)
  • GefBU­UKBW: Modul Pflegeeinrichtung (UK Baden­Württemberg)
  • Einschätzung des Gewaltrisikos, Erweiterte Brøset­Gewalt­Checkliste (UK Nordrhein­Westfalen) SOAS­R (Staff Observation Aggression Scale­Revised) (UK Nordrhein­Westfalen)
  • Arbeitshilfe – Übergriffe gegen Beschäftigte in Einrichtungen des Gesundheitsdienstes – Orientierende Fragen zur Gefährdungsbeurteilung (UK Nordrhein­Westfalen)
  • Gesundheitsdienstportal, Gewaltprävention, Hautschutz, Infektionsschutz, rückengerechtes Arbeiten – Praxishilfen – Gefährdungsbeurteilungen (UK Nordrhein­Westfalen)
  • Checkliste „Sicher gefährdende Tätigkeiten“ (UK Nordrhein­Westfalen) Sicheres Krankenhaus (UK Nordrhein­Westfalen und BGW)
  • Tea(m)Time – Ein Instrument zur Ermittlung und Minimierung psychischer Belastungen (UK Rheinland­Pfalz) Gute Stationsorganisation – Ein Leitfaden für Pflegeeinrichtungen (BAuA)
  • SARS­CoV­2­Arbeitsschutzstandard für die ambulante Pflege, Alten­ und Pflegeheime sowie Einrichtungen für die Betreuung von Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen (BGW Hamburg)
  • Online­Handlungsanleitung zur Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung in der ambulanten Pflege (BGW Hamburg)
  • Online­Handlungsanleitung zur Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung in der stationären Pflege (BGW Hamburg)
  • BGW check – Gefährdungsbeurteilung in Kliniken (BGW Hamburg) BGW check – Gefährdungsbeurteilung in der Pflege (BGW Hamburg) Sichere Seiten Pflege (BGW Hamburg)
  • DGUV Information 207­025 „Prävention von Gewalt und Aggression gegen Beschäftigte im Gesundheitsdienst und in der Wohlfahrtspflege“ (DGUV Berlin)
  • DGUV Information 207­024 „Risiko Nadelstich“ (DGUV Berlin)
  • DGUV Information 207­022 – Bewegen von Menschen im Gesundheitsdienst und in der Wohlfahrtspflege, Hilfestellung zur Gefährdungsbeurteilung nach der Lastenhandhabungsverordnung (DGUV Berlin)

Anmerkung der Redaktion:
Wir haben diesen Beitrag auch ins Forum “Arbeitssicherheit, allgemein” verlinkt, wo Sie Verknüpfungen zu den Hilfestellungen finden sowie Best Practise-Tipps bzw. Erfahrungen von anderen Sicherheitsfachkräften lesen – aber auch selber Erfahrungen aktiv teilen – können.



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