Neue Impfempfehlung gegen Chikungunya: Schutz für Reisende und Fachpersonal
Mit der zunehmenden Reisetätigkeit in tropische und subtropische Regionen rückt auch das Chikungunya-Virus stärker in den Fokus der reisemedizinischen Beratung. Die Deutsche Fachgesellschaft für Reisemedizin (DFR) hat nun erstmals eine konkrete Empfehlung zur Impfung gegen Chikungunya veröffentlicht – ein wichtiger Schritt in Richtung gezielter Prävention.
🦟 Was ist Chikungunya?
Chikungunya ist eine durch Mücken (v. a. Aedes-Arten) übertragene Viruserkrankung, die vor allem in Afrika, Asien sowie in Teilen Süd- und Mittelamerikas verbreitet ist. Typisch sind plötzlicher, hohes Fieber, Gelenkschmerzen und ein allgemeines Krankheitsgefühl. Während die akute Erkrankung oft binnen weniger Tage abklingt, können die Gelenkbeschwerden über Wochen oder sogar Monate anhalten.
Die Erkrankung ist bislang nicht behandelbar – der Schutz basiert daher ganz wesentlich auf Prävention. Neben der Mückenabwehr gewinnt nun die aktive Impfung als wirksames Mittel an Bedeutung.
💉 Die neue Impfempfehlung der DFR
Die DFR empfiehlt die Chikungunya-Impfung insbesondere für:
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Reisende in Gebiete mit anhaltender oder hoher Übertragungsaktivität
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Personen mit erhöhtem Risiko für schwere Verläufe, z. B. ältere Menschen oder Menschen mit Vorerkrankungen
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Langzeitreisende oder Menschen mit wiederholtem Aufenthalt in Endemiegebieten
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medizinisches oder humanitäres Personal, das in betroffenen Regionen arbeitet
Als Impfstoff steht Ixchiq® zur Verfügung – ein Lebendimpfstoff, der in einer einzigen Dosis verabreicht wird. Der Impfschutz beginnt nach etwa 14 Tagen und wird derzeit für Personen ab 18 Jahren empfohlen.
⚠️ Reisemedizinische Relevanz nimmt zu
Zwar ist Chikungunya bislang in Europa selten, doch die globale Ausbreitung von Aedes-Mücken infolge des Klimawandels, zunehmender Mobilität und Urbanisierung erhöht das Risiko auch außerhalb klassischer Endemiegebiete. In Südeuropa wurden bereits vereinzelte Autochthonie-Fälle (lokale Übertragung) gemeldet.
Reisemediziner:innen und Hausärzt:innen stehen daher in der Verantwortung, individuelle Impfentscheidungen aktiv zu besprechen – vor allem bei Reisen nach Südostasien, Indien, Mittelamerika oder Afrika.
🛡 Mückenschutz bleibt essenziell
Die Impfung ist ein wichtiges zusätzliches Werkzeug, ersetzt aber nicht den Schutz vor Mückenstichen. Die Kombination aus Impfung (wo empfohlen) und konsequentem Mückenschutz (Repellents, Netze, Kleidung) bleibt der Goldstandard in der Prävention.
📋 Unterstützung für Fachpersonal
Die DFR stellt medizinischem Fachpersonal auf ihrer Website umfangreiche Arbeitshilfen zur Verfügung, darunter:
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Indikationsübersicht zur Chikungunya-Impfung
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Übersicht über Reiseziele mit erhöhter Übertragungsgefahr
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Empfehlungen zur kombinierten reisemedizinischen Beratung
👉 Zur offiziellen Impfempfehlung der DFR
🧭 Fazit
Die neue DFR-Empfehlung zur Chikungunya-Impfung schließt eine wichtige Lücke in der reisemedizinischen Vorsorge. Sie bietet sowohl Ärzt:innen als auch Patient:innen mehr Sicherheit bei Reisen in Risikogebiete – und ist ein weiterer Schritt hin zu einer umfassenderen Schutzstrategie im internationalen Reiseverkehr.
Wenn du möchtest, kann ich dir auch eine kompakte Patient:inneninformation oder einen Social-Media-Post zur Impfempfehlung erstellen.