Prävention und Hilfe: Was Unternehmen tun können

Damit es gar nicht erst so weit kommt, sind gezielte Maßnahmen im Betrieb entscheidend. Denn wer nach einem Vorfall Unterstützung erhält, senkt das Risiko einer langanhaltenden psychischen Belastung erheblich.

Hannah Huxholl betont:

„Wichtig ist, dass Betroffene sich im Betrieb sofort sicher und ernstgenommen fühlen. Psychologische Erstbetreuerinnen und Erstbetreuer können hier helfen – genauso wie ein verständnisvolles, unterstützendes Verhalten der Kolleginnen und Kollegen.“

Auch Führungskräfte sind gefragt: Sie sollten Vorfälle ernst nehmen, offen ansprechen und keinesfalls verharmlosen.

Hilfe durch die gesetzliche Unfallversicherung

Für Betroffene bietet die gesetzliche Unfallversicherung umfassende Unterstützung – unter anderem über das sogenannte Psychotherapeutenverfahren. Dieses garantiert nach einem Gewalterlebnis schnelle, professionelle Hilfe.

Bedingung: Der Vorfall muss vom Betrieb gemeldet werden – verpflichtend bei mehr als drei Tagen Arbeitsunfähigkeit, freiwillig (mit Zustimmung der Betroffenen) auch früher.

Gewaltprävention: Verantwortung für alle

Ob Arbeitgeber, Kollegen oder Sozialpartner – der Schutz vor Gewalt ist eine gemeinsame Aufgabe. Unternehmen sollten über Präventionsangebote, Deeskalationstrainings und psychosoziale Unterstützungsmöglichkeiten informieren.

Weitere Informationen sowie praktische Hilfen bietet die Kampagne #GewaltAngehen der DGUV, die sich speziell an Arbeitgebende und Führungskräfte richtet.

Fazit

Gewalt am Arbeitsplatz geht uns alle an. Gerade dort, wo Menschen eng mit anderen arbeiten, kann es zu gefährlichen Situationen kommen. Entscheidend ist, wie Betriebe mit solchen Vorfällen umgehen: durch Prävention, offene Kommunikation und gezielte Nachsorge. Nur so lassen sich psychische Langzeitfolgen wie PTBS verhindern – und ein sicheres, gesundes Arbeitsumfeld für alle schaffen.