Bundeseinheitliche Unterweisungen für Hochschulen – ein großer Schritt für Arbeitsschutz und Lehre
Hochschulen zählen zu den größten Arbeits- und Lernstätten unserer Gesellschaft. An manchen Universitäten arbeiten und studieren bis zu 60.000 Menschen – mit vielfältigen Risiken im Bereich Arbeits- und Gesundheitsschutz. Aber während auf Lehr- und Forschungsebene vieles hochstandardisiert ist, war die Unterweisung im Arbeitsschutz bislang oft ein Patchwork: unterschiedlich konzipiert, an den Fächern ausgerichtet und teils inkonsistent umgesetzt. Das soll sich nun ändern.
Warum einheitliche Unterweisungen?
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Heterogene Praxis: Zwischen Instituten und Fachbereichen herrschten bisher unterschiedliche Unterweisungsmethoden und Standards – oft auf freiwilliger Basis und ohne Transparenz über Qualität und Aktualität.
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Risiko für alle Beteiligten: Gerade neue oder teils unzureichend geschulte Beschäftigte und Studierende können potenziellen Gefährdungen ausgesetzt sein.
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Rechtskonformität und Akzeptanz fehlen, wenn keine klaren Strukturen für Unterweisungen existieren.
Das Verbundprojekt der Hochschulen
Das HIS-Institut für Hochschulentwicklung e. V. (HIS-HE) startet ein bundesweites Verbundprojekt, um eine einheitliche Online-Unterweisungsplattform einzuführen – mit folgenden Schwerpunkten:
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Blended Learning: Mischung aus Online-Lerneinheiten und klassischen Präsenzinhalten, um Qualität und Zugänglichkeit zu verbessern.
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Offene Arbeitsgruppe: Fachkräfte aus Arbeitsschutz, AGUM e. V. und VDSI gestalten Inhalte gemeinsam – lokales Know-how trifft bundesweite Expertise.
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Pilotbeispiele: Erfahrungen aus Projekten wie Students@Work (S@W) der Universitätsmedizin Düsseldorf fließen in die Plattform ein. Dort übernehmen Schutzfachkräfte den Inhalt, das E-Learning-Office setzt es technisch um.
Die ersten Module
Bereits umgesetzt:
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Verhalten im Brandfall
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Mutterschutz für Studierende
Diese Module sind als Bausteine konzipiert und lassen sich leicht auf lokale Gegebenheiten anpassen. Die technische Basis arbeitet mit H5P, einem quelloffenen Tool zur Erstellung interaktiver Lernmodule.
Was sich für Hochschulen ändert
Vorteile | Wirkung |
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Einheitlichkeit | Alle Beteiligten lernen dieselben Grundlagen – legal abgesichert und konsistent |
Flexibilität | Module lassen sich lokal anpassen, ohne von Grund auf neu zu entwickeln |
Effizienz | Zeit- und Ressourceneinsparung für Arbeitsschutzverantwortliche |
Qualitätssicherung | Regelmäßige Redaktionszyklen schließen fachliche und didaktische Lücken |
Skalierbarkeit | Plattform ist für jede Hochschule nutzbar – egal ob groß oder klein |