4-Tage-Woche, KI & Produktivität: Wie Unternehmen Zukunft gestalten
Kontext: Die Trendstudie „#whatsnext 2025 – Gesund arbeiten in herausfordernden Zeiten“, durchgeführt vom IFBG in Kooperation mit der Techniker Krankenkasse (TK) und dem Personalmagazin (Haufe), hat mit über 1.500 teilnehmenden Organisationen aktuelle Entwicklungen im Bereich BGM und HR beleuchtet. Ein Fokus lag auf der 4-Tage-Woche sowie dem Einsatz von KI zur Produktivitätssteigerung – beide mit ambivalenten Perspektiven. ASU Arbeitsmedizin
4-Tage-Woche: Vielversprechend, aber mit Risiken
Nach Ansicht von 32,7 % der Befragten könnte die 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich den Unternehmenserfolg stärken – etwa durch höhere Arbeitgeberattraktivität und bessere Mitarbeiterbindung. Interessanterweise fällt die Bewertung aber stark nach Funktion aus: HR- und Gesundheitsverantwortliche sehen den Trend deutlich positiver (33,8 %) als Geschäftsführende (21,2 %), von denen etwa die Hälfte eher negative Effekte fürchtet. ASU Arbeitsmedizin
Im internationalen Vergleich belegen Pilotprojekte in Ländern wie Großbritannien, Island oder Japan, dass reduzierte Arbeitszeiten:
-
Die Produktivität nicht nur stabil bleibt, sondern zum Teil sogar deutlich ansteigt (z. B. +40 % bei Microsoft Japan).
-
Die Work-Life-Balance, Motivation und Gesundheit der Mitarbeitenden verbessert werden.
-
Organisationen von sinkenden Krankenständen, höherer Bewerbungsrate und stärkerer Mitarbeiterbindung profitieren. RND.deFactorial HRfoursuns.deCondé Nast Traveler
Doch Vorsicht: Kritik kommt aus der Wirtschaft – insbesondere aus industriellen Sektoren – wo die Umsetzung der 4-Tage-Woche wegen Produktionsrhythmen, Fachkräftesituation und Kostenstruktur als problematisch bewertet wird. Man warnt vor ungewollten Nebenwirkungen wie steigenden Lohnkosten oder Effizienzverlusten. DIE WELTBILD
KI als Enabler der neuen Arbeitswelt
Parallel nutzen immer mehr Unternehmen KI-Systeme zur Produktivitätsförderung: 44,9 % der Befragten setzen aktuell auf Automatisierung oder KI-Tools, um Arbeitsabläufe zu beschleunigen. ASU Arbeitsmedizin
Die Kombination aus Arbeitszeitverkürzung und digitaler Unterstützung setzt neue Maßstäbe – allerdings nur, wenn sie strategisch gestaltet ist. Automatisierung darf nicht zu höherer Belastung durch komprimiertes Arbeitspensum führen, sondern sollte echte Entlastung schaffen.
Gesundheit bleibt zentral im Wandel
Trotz der vielen neuen Modelle bleibt ein zentrales Ergebnis aus der Studie erhalten: Nur 26,8 % der Organisationen verfolgen bislang ein ganzheitliches Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM). Dabei ist dies gerade jetzt essenziell – für organisatorische Transformation, Krise und Fachkräftesicherung. ASU Arbeitsmedizin
Fazit: Neue Wege gehen – aber mit System und Schutz
Schlussfolgerung:
Die 4-Tage-Woche kann ein starker Hebel für Motivation und Effizienz sein – insbesondere in Kombination mit KI-Technologie. Wichtig ist dabei:
-
eine sorgfältige Einführung statt kurzsichtiger Hype,
-
datenbasierte Evaluation von Produktivität und Gesundheit,
-
und ein robustes BGM als Fundament für nachhaltige Organisationstransformation.
Die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen hängt davon ab, wie sie diese Trends gestalten – nicht ob sie sie ignorieren.