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Macht der Klimawandel krank?


Urheber:in:
ASU Arbeitsmedizin



Macht der Klimawandel krank?

Mehr als jede*r Zweite sorgt sich um die eigene Gesundheit

Der Klimawandel ist längst nicht mehr nur ein ökologisches oder wirtschaftliches Problem – er wird zunehmend zur direkten gesundheitlichen Bedrohung. Hitzewellen, Luftverschmutzung, neue Infektionskrankheiten: Laut einer aktuellen repräsentativen Umfrage im Auftrag der SBK Siemens-Betriebskrankenkasse macht sich über die Hälfte der Menschen in Deutschland (53 %) Sorgen, dass sich die Klimaveränderungen negativ auf ihre Gesundheit auswirken könnten. Besonders betroffen: junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren – hier liegt der Anteil sogar bei 61 Prozent.


Klimawandel trifft auf ein unvorbereitetes Gesundheitssystem

Die Umfrage zeigt auch, dass das Vertrauen in unser Gesundheitssystem im Kontext des Klimawandels bröckelt:

  • 58 Prozent der Frauen und

  • 48 Prozent der Männer
    halten unser Gesundheitssystem für nicht gut gerüstet, um mit den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels umzugehen.

Das deckt sich mit Einschätzungen des GKV-Spitzenverbands: Die steigenden Temperaturen, Extremwetter und neue Krankheitsbilder werden die Kosten im Gesundheitswesen massiv erhöhen – insbesondere in Kliniken und Arztpraxen.


„Viel hilft viel“? Ein veraltetes Systemverständnis

SBK-Vorständin Dr. Gertrud Demmler fordert einen Paradigmenwechsel im Gesundheitswesen:

„In unserem System wird finanziell belohnt, wer viel macht – nicht wer sinnvoll handelt.“

Was gebraucht werde, sei ein fokussierter Einsatz vorhandener Ressourcen, bei dem Qualität statt Quantität im Vordergrund steht. Nur so könne das System ökologisch wie ökonomisch zukunftsfähig werden.


Prävention statt Reparaturmedizin: Der Weg in die Zukunft

Klimaschutz ist auch Gesundheitsschutz – das wird immer deutlicher. Die Verbindung ist dabei keineswegs abstrakt:

  • Hitzeperioden erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

  • Luftverschmutzung begünstigt chronische Atemwegserkrankungen.

  • Infektionskrankheiten, etwa durch Zecken oder Mücken, breiten sich durch milde Winter weiter aus.

Gleichzeitig zeigt sich: Was dem Planeten guttut, hilft oft auch der eigenen Gesundheit. Wer zum Beispiel mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt oder sich pflanzenbasiert ernährt, tut sowohl dem eigenen Körper als auch der Umwelt etwas Gutes.

„Gesundheitsförderung muss zum zentralen Prinzip werden – nicht nur im Gesundheitswesen, sondern in der ganzen Gesellschaft“, so Demmler.


Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen – mehr als ein Schlagwort

Weniger Erkrankungen bedeuten nicht nur mehr Lebensqualität, sondern auch weniger Behandlungen, weniger Medikamente, weniger Einwegprodukte und weniger Energieverbrauch im Gesundheitssektor. Prävention schützt also doppelt: Mensch und Umwelt.

Die SBK geht mit gutem Beispiel voran: Seit 2022 veröffentlicht sie regelmäßig einen Nachhaltigkeitsbericht, in dem sie ihre Maßnahmen und Fortschritte im Bereich verantwortungsvolles Wirtschaften im Gesundheitswesen dokumentiert.


Fazit: Gesundheit in Zeiten des Klimawandels neu denken

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen deutlich: Die Menschen spüren, dass der Klimawandel nicht nur ein Thema für die Umweltpolitik, sondern auch ein zentrales gesundheitliches Risiko ist. Das deutsche Gesundheitssystem muss sich dieser Herausforderung stellen – mit einer klimabewussten Strategie, die auf Prävention, Effizienz und Nachhaltigkeit setzt.

Denn klar ist: Eine gesunde Zukunft gibt es nur auf einem gesunden Planeten.


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