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Vergessene Arbeitsrealität? Ein Blick auf die Gesundheit in der Einfacharbeit

Einfacharbeit umfasst Tätigkeiten, die keine formale Qualifikation voraussetzen. Diese Tätigkeiten bewegen sich im Spannungsfeld zwischen belastenden Arbeitsanforderungen und hoher gesellschaftlicher Relevanz.

Einleitung

Einfacharbeit – das klingt nach Routine, körperlicher Tätigkeit, wenig Entscheidungsspielraum. Doch diese Tätigkeiten sind für das Funktionieren unserer Wirtschaft und Gesellschaft unverzichtbar. Ein neuer Bericht der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zeigt: Menschen in Einfacharbeit sind hohen physischen und psychischen Belastungen ausgesetzt – und verfügen über wenig Ressourcen, um diese zu kompensieren.

Zentrale Ergebnisse der Studie

Die BAuA analysierte im Projekt F2518 die Arbeits- und Gesundheitssituation von über 2.600 Erwerbstätigen in Einfacharbeit auf Basis mehrerer großer Befragungen (u. a. BIBB/BAuA, SOEP, DiWaBe). Die wichtigsten Erkenntnisse:

  1. Wenig Anerkennung – hohe Anforderungen
  • 75 % der Einfacharbeitenden verdienen unter 3.000 €/Monat brutto.
  • Fast jede*r Zweite arbeitet in Teilzeit – viele ungewollt.
  • Ein hoher Anteil berichtet über monotone Aufgaben, starre Vorgaben und fehlende Entscheidungsspielräume.
  1. Physisch und psychisch belastet
  • 40 % berichten über drei oder mehr Muskel-Skelett-Beschwerden.
  • Psychosomatische Beschwerden treten branchenübergreifend häufig auf – besonders dort, wo hohe emotionale Anforderungen bestehen.
  • Die subjektive Gesundheit sinkt messbar mit zunehmender Beschäftigungsdauer in Einfacharbeit.
  1. Erwerbsverläufe sind instabil
  • Viele Betroffene erleben Erwerbsunterbrechungen, vorzeitige Renteneintritte oder Wechsel in geringfügige Beschäftigung.
  • Der Übergang in die Altersrente erfolgt oft vor dem gesetzlichen Rentenalter – meist mit Abschlägen.
  1. Digitalisierung bietet Chancen – aber auch neue Risiken
  • Über 50 % der Einfacharbeitenden nutzen regelmäßig digitale Technologien.
  • IKT-Nutzung geht mit mehr Multitasking, Unterbrechungen – aber auch mit leicht erhöhtem Handlungsspielraum einher.

Bedeutung für den Arbeitsschutz

Die Studie unterstreicht: Wer heute in Einfacharbeit tätig ist, ist strukturell benachteiligt – gesundheitlich, ökonomisch und oft auch sozial. Besonders kritisch ist die Lage in Dienstleistungssektoren wie Pflege, Reinigung, Einzelhandel und Sicherheit.

Empfohlene Maßnahmen:

  • Arbeitsbelastungen gezielt analysieren und reduzieren
    → z. B. mit Gefährdungsbeurteilungen nach § 5 ArbSchG und geeigneten Tools wie der Leitmerkmalmethode
  • Bedarfsorientierte Qualifizierung ermöglichen
    → als Beitrag zur Beschäftigungssicherheit und Gesundheitsförderung
  • Betriebliche Prävention stärken
    → Schulungen, Supervision, Pausenregelungen, psychosoziale Unterstützungsangebote
  • Ressourcen ausbauen
    → mehr Autonomie, soziale Unterstützung und Anerkennung

Fazit: Wertschätzung beginnt mit Gesundheit

Einfacharbeit ist oft alles andere als einfach. Wer dafür sorgt, dass unsere Versorgung funktioniert, verdient faire Arbeitsbedingungen – und Schutz vor chronischer Überlastung.

„Gesundheitsschutz ist kein Privileg – sondern Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe.“

Quellenangabe:
Kaboth, A.; Lück, M.; Hünefeld, L.; Vegner, V. (2025): Arbeits- und Gesundheitssituation von Erwerbstätigen in der Einfacharbeit. Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), Projektbericht F2518.
DOI: 10.21934/baua:bericht20250331

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