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Anstieg von Depressionen in der Arbeitswelt: Was Daten aus Dänemark uns sagen

Zitat von Herbert Lattermann am 23. Juli. 2025, 12:43 Uhrie psychische Gesundheit von Erwerbstätigen rückt zunehmend in den Fokus – doch wie stark ist die Belastung wirklich? Eine aktuelle Studie aus Dänemark zeigt: Die Zahl der Betroffenen mit depressiver Symptomatik in der Arbeitswelt ist in nur sechs Jahren um mehr als 50 % gestiegen.
Diese Entwicklung betrifft nicht nur Einzelne – sie ist ein Signal an Politik, Arbeitgebende und das gesamte Arbeitsschutzsystem.
Zur Studie: Wer wurde befragt – und wie?
Die Untersuchung basiert auf vier großen, repräsentativen Erhebungen (2012, 2014, 2016, 2018) mit insgesamt 76.770 Erwerbstätigen in Dänemark. Erfasst wurde die depressive Symptomatik mittels des Major Depression Inventory (MDI) – einem klinisch validierten Selbsttest.
Ein MDI-Wert ab 21 Punkten galt als Hinweis auf eine depressive Störung. Zusätzlich wurden ICD-10- und DSM-IV-Kriterien in Zusatzanalysen berücksichtigt.
Ergebnisse auf einen Blick
1. Deutlicher Anstieg der Prävalenz
- 2012: 7,2 % der Befragten mit depressiver Symptomatik
- 2018: 11,2 % – ein Zuwachs von 54 %
- Durchschnittlicher jährlicher Anstieg (APC): 6,7 %
2. Alle Gruppen betroffen – manche stärker
- Junge Erwachsene (18–29 Jahre): Zunahme von 9,5 % auf 14,9 %
- Höher gebildete Personen: Verdopplung der Prävalenz (von 4,9 % auf 9,6 %)
- Berufe mit niedrigen Qualifikationsanforderungen: höchste Basisrate und stärkster Anstieg
3. Validierung durch Alternativ-Definitionen
Auch bei Anwendung von ICD-10- und DSM-IV-Kriterien zeigte sich derselbe Trend – wenn auch mit niedrigeren Absolutzahlen.
Einordnung: Warum diese Ergebnisse relevant sind
- Arbeitswelt im Wandel: Mehr Stress, Verdichtung, Unsicherheit und digitale Erreichbarkeit können neue Risikofaktoren darstellen.
- Hohe Dunkelziffer wahrscheinlich: Selbst bei 11 % Prävalenz bleibt eine Vielzahl unentdeckter Fälle anzunehmen.
- Wichtiger Präventionsort: Der Arbeitsplatz kann sowohl Belastung sein als auch Ressource für Prävention und Frühintervention.
Fazit: Psychische Gesundheit braucht strategische Aufmerksamkeit
Diese dänische Langzeitstudie zeigt deutlich: Die psychische Belastung in der Arbeitswelt steigt – und zwar über alle Altersgruppen, Bildungsniveaus und Branchen hinweg.
„Die Zunahme depressiver Störungen in der Erwerbsbevölkerung ist kein Zufall – sie ist systemisch.“
Für Arbeitgeber, Betriebsärzte, Personalverantwortliche und politische Entscheidungsträger heißt das: Es braucht strukturelle Antworten, niedrigschwellige Unterstützungsangebote und eine neue Kultur der Achtsamkeit im Arbeitsalltag.
Quellenangabe:
Dalsager, L. et al. (2025): Time trends in prevalence of depressive disorder in the Danish working population from 2012 to 2018. Journal of Affective Disorders, Vol. 385. https://doi.org/10.1016/j.jad.2025.119449
ie psychische Gesundheit von Erwerbstätigen rückt zunehmend in den Fokus – doch wie stark ist die Belastung wirklich? Eine aktuelle Studie aus Dänemark zeigt: Die Zahl der Betroffenen mit depressiver Symptomatik in der Arbeitswelt ist in nur sechs Jahren um mehr als 50 % gestiegen.
Diese Entwicklung betrifft nicht nur Einzelne – sie ist ein Signal an Politik, Arbeitgebende und das gesamte Arbeitsschutzsystem.
Zur Studie: Wer wurde befragt – und wie?
Die Untersuchung basiert auf vier großen, repräsentativen Erhebungen (2012, 2014, 2016, 2018) mit insgesamt 76.770 Erwerbstätigen in Dänemark. Erfasst wurde die depressive Symptomatik mittels des Major Depression Inventory (MDI) – einem klinisch validierten Selbsttest.
Ein MDI-Wert ab 21 Punkten galt als Hinweis auf eine depressive Störung. Zusätzlich wurden ICD-10- und DSM-IV-Kriterien in Zusatzanalysen berücksichtigt.
Ergebnisse auf einen Blick
1. Deutlicher Anstieg der Prävalenz
- 2012: 7,2 % der Befragten mit depressiver Symptomatik
- 2018: 11,2 % – ein Zuwachs von 54 %
- Durchschnittlicher jährlicher Anstieg (APC): 6,7 %
2. Alle Gruppen betroffen – manche stärker
- Junge Erwachsene (18–29 Jahre): Zunahme von 9,5 % auf 14,9 %
- Höher gebildete Personen: Verdopplung der Prävalenz (von 4,9 % auf 9,6 %)
- Berufe mit niedrigen Qualifikationsanforderungen: höchste Basisrate und stärkster Anstieg
3. Validierung durch Alternativ-Definitionen
Auch bei Anwendung von ICD-10- und DSM-IV-Kriterien zeigte sich derselbe Trend – wenn auch mit niedrigeren Absolutzahlen.
Einordnung: Warum diese Ergebnisse relevant sind
- Arbeitswelt im Wandel: Mehr Stress, Verdichtung, Unsicherheit und digitale Erreichbarkeit können neue Risikofaktoren darstellen.
- Hohe Dunkelziffer wahrscheinlich: Selbst bei 11 % Prävalenz bleibt eine Vielzahl unentdeckter Fälle anzunehmen.
- Wichtiger Präventionsort: Der Arbeitsplatz kann sowohl Belastung sein als auch Ressource für Prävention und Frühintervention.
Fazit: Psychische Gesundheit braucht strategische Aufmerksamkeit
Diese dänische Langzeitstudie zeigt deutlich: Die psychische Belastung in der Arbeitswelt steigt – und zwar über alle Altersgruppen, Bildungsniveaus und Branchen hinweg.
„Die Zunahme depressiver Störungen in der Erwerbsbevölkerung ist kein Zufall – sie ist systemisch.“
Für Arbeitgeber, Betriebsärzte, Personalverantwortliche und politische Entscheidungsträger heißt das: Es braucht strukturelle Antworten, niedrigschwellige Unterstützungsangebote und eine neue Kultur der Achtsamkeit im Arbeitsalltag.
Quellenangabe:
Dalsager, L. et al. (2025): Time trends in prevalence of depressive disorder in the Danish working population from 2012 to 2018. Journal of Affective Disorders, Vol. 385. https://doi.org/10.1016/j.jad.2025.119449
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