Eine “Last-Minute-Risikoanalyse” (LMRA) oder auch “Spontane Risikobewertung” ist eine Gefährdungsbeurteilung, die unmittelbar vor Beginn einer Arbeitsaufgabe vor Ort durchgeführt wird. Manchmal wird auch der Begriff “Last-Minute-Risikobewertung” verwendet, um das gleiche Verfahren zu beschreiben. Das Hauptziel einer LMRA besteht darin, das Bewusstsein der ausführenden Personen für die Bewertung von Risiken und deren Minderung unmittelbar vor Arbeitsbeginn zu schärfen. In zunehmendem Maße sehen Unternehmen im Rahmen ihres Arbeitsschutzmanagements die Notwendigkeit und die Vorgehensweise für die Durchführung einer LMRA bei Tätigkeiten mit besonderen Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltrisiken vor. Ein expliziter Bedarf für ein dokumentiertes Verfahren und eine nachweisbare Durchführung einer Last-Minute-Risikoanalyse wird lediglich im SCC-Konzept:2011 (Safety Certificate Contractors) in Element 2.3 gefordert.
Die wesentlichen Merkmale einer LMRA sind wie folgt:
- Bewertung der (potenziellen) Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltrisiken, bevor die Arbeitsaufgabe beginnt.
- Durchführung der LMRA am tatsächlichen Arbeitsplatz durch die Mitarbeiter vor Ort.
- Verwendung einer Checkliste, um sicherzustellen, dass alle relevanten Aspekte berücksichtigt werden.
- Dokumentation der Durchführung der LMRA für Nachweis- und Überwachungszwecke.